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Beim Begriff des Hackings gehen bei den meisten Internetusern die Alarmglocken an – assoziieren sie mit dem Begriff doch ein illegales Eindringen in ihre Privatsphäre, das unrechtmäßige Aneignen von Daten, Skandale von geknackten Systemen internationaler Bankhäuser oder Automobilhersteller. Dabei ist Hacken an sich nicht illegal. Im Gegenteil: Es fördert das Denkvermögen, bildet die Grundlage für ein mögliches neues Arbeitsfeld und macht vor allem viel Spaß.
Black and White Hats
Entsprechend der Legalität des Handelns werden Hacker offiziell in zwei Hauptkategorien eingeteilt:
- White hats: Beim „ethische Hacking“ werden ausschließlich eigenen Systeme geknackt oder mit deren Erlaubnis die anderer Personen, Organisationen oder Unternehmen, um Schwachstellen in Betriebssystemen und Programmen aufzudecken
- Black hats: Wer sich bereichern, Dritte erpressen oder einfach deren Systeme zerstören möchte, handelt nicht ethisch. Die Verletzung der Privatsphäre anderer Personen ist ebenso wie Datendiebstahl ein strafbares Vorgehen.
Wer mit dem Hacken beginnen möchte, wird nicht gleich die Staatsanwaltschaft vor seiner Tür vorfinden. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Abgrenzung zwischen Erlaubtem und Verbotenem. Eine Überprüfung der eigenen Hacking-Fähigkeiten über offizielle Tools und Webseiten ist in der Regel sicher.
Mit Geduld und Leidenschaft
Ob als einfacher Selbsttest oder mit dem Ziel, sich langfristig beruflich zu verändern: Wer das Hacken erlernen möchte, sollte unbedingt Geduld und Leidenschaft mitbringen. Daneben möglichst noch ein wenig Talent und Liebe zum Detail. Von Vorteil sind darüber hinaus eine möglichst schnelle Aufnahmefähigkeit und viel Kreativität. Umfangreiche Erfahrungen über Netzwerktechnologien sind für anfängliche Spieltriebe nicht vonnöten.
In anderen Worten: Jeder, der möchte, kann mit Interesse und Einsatzwillen Hacken erlernen.
Neben den persönlichen Eigenschaften gilt:
- Es kann auf jedem Computer das Hacken geübt werden. Ein besonders schneller und leistungsstarker PC ist nicht vonnöten.
- Man muss nicht unbedingt Programmieren können, sollte jedoch einige Basic-Funktionsweisen seines Computers und einer Programmiersprache der folgenden Programmiersprachen beherrschen:
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- Lavarel (PHP): Die serverseitige Skriptsprache wird von gut drei Vierteln aller weltweiten Websites genutzt. Zum Erlernen kann ein kostenloses Manual im Internet heruntergeladen werden.
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- Zusammen mit .NET-Framework wird Visual Basic bei Windows-Anwendungsentwicklungen eingesetzt. Auch dieses Handbuch bietet Microsoft zum gebührenfreien Download an. Es dient gleichzeitig Entwicklern als ergiebiges Nachschlagewerk.
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- Ebenso finden sich ausführliche und verständlich erklärte Tutorials zu den Programmiersprachen TypeSkript oder Java auf verschiedenen Webseiten.
Darüber hinaus widmen sich auch schriftliche Ratgeber dem Thema Hacking für Einsteiger. Vor dem Kauf eines Lehrbuches lohnt ein spielerischer Selbsttest: Die Webseite „hackforever“ bietet mit dem kostenlosen „Hack The Game“ ein perfektes Tool, sich virtuell auf das reale Hacken vorzubereiten.
Es geht los …
Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg: Die Geschichten erfolgreicher Hacker zeigen zum Teil deutlich, dass das Durchbrechen von Schwachstellen in Betriebssystemen und Co. kein Meisterwerk ist.
Auf die Inspiration folgt die Software. Fast jede Software zum Hacken ist bereits im PC installiert oder ohne Probleme und Kosten über Open Source abrufbar. Professionelle Hacking-Tools sind sehr teuer und nicht nötig, möchte man einfach einmal seine Fähigkeiten testen.
Ein weiterer Unterschied zu den Profis: Sie hacken nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip auf echten Webseiten. Anfänger sollten unbedingt mit ihren eigenen Systemen beginnen oder auf eines der öffentlichen Demo-Hacking-Systeme im Internet zurückgreifen – wie unter anderem
- die „Damn Vulnerable Web Application“. Sie bietet die Möglichkeit, Bugs und Fehlcodierungen aufzuspüren.
Hack the Box. Diese Internetseite geht einen Schritt weiter und lässt auch Beginner ihre Kenntnisse an realitätsnahen Servern testen.
Fokussieren statt von allem etwas
Es gibt verschiedene Gebiete, die Hacking-Anfängern zur Verfügung stehen. Nicht alle müssen erlernt werden. Im Gegenteil: Den Fokus auf ein Grundlagenthema zu setzen, reicht für den Beginn völlig aus, um sich in ein fremdes System einschleichen zu können. Im Laufe der Zeit gilt selbstverständlich: Je breiter der Kenntnisstand, desto mehr Tools stehen zum erfolgreichen Hacken zur Verfügung.
Welche Rubrik darf es sein?
- Bugs in Software finden – wie entstehen die Schwachstellen, wie werden sie behoben, ist es möglich, eine einhundertprozentige Software zu erstellen?
- Welche Fehler begehen Entwickler? Wie lässt sich die moderne digitale Welt sicherer gestalten?
- Gibt es spezielle Hacking-Verfahren für unterschiedliche Angriffsflächen? Welcher Typ, welche Methoden ist bei Verschlüsselungen, Reverse Engineering oder Brute Force gefragt?
- Wie erkennt man Malware? Welche Viren lassen sich einfach verfolgen, welche verbreiten sich besonders schnell?
In der Hauptsache ist die Programmiersprache Englisch – weit entfernt allerdings vom gebräuchlichen Schulenglisch. Hilfreich ist ein Lexikon mit sämtlichen Fachbegriffen der Programmier- und Hacking-Welt.
Es wird ernst
Die Anfänge sind getan. Wer seine Hacking-Versuche weiter ausbauen möchte, sollte sich auf einer separaten Festplatte das Kali-Linux-Betriebssystem herunterladen. Es liefert eine breite Auswahl an Hacking-Programme und erspart so die mühsame Suche nach den geeigneten Tools.
Das Hobby zum Beruf machen
Blut geleckt? Dann am besten sofort bei einem sogenannten Bug-Bounty-Programm registrieren. Hier schreiben internationale Technikunternehmen Geldbeträge für all diejenigen aus, die die Konzerne auf bedeutende Schwachstellen in ihren Systemen aufmerksam machen.
Praxistipp: Wie komme ich ins Darknet?
(Foto: [© weixx], stock.adobe.com)