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Der beliebte Messengerdienst WhatsApp hat im Mai neue Nutzungsbedingungen festgelegt, die eine Übertragung aller Nutzerdaten zu Facebook erlauben. Neu ist allerdings, dass Nutzern, die den neuen Vorgaben nicht zustimmen, nun wohl doch keine Einschränkungen bei der Nutzung der App drohen. Was die neuen Nutzungsbedingungen bei WhatsApp genau für dich bedeuten, haben wir hier zusammengefasst.
WhatsApp und Facebook: Eine lange Geschichte, die auf Lügen aufgebaut wurde
Als Facebook im Jahr 2014 den Messengerdienst WhatsApp gekauft hat, war die Aufregung unter den Nutzern der App groß: Viele von ihnen befürchteten, dass persönliche Daten fortan an Facebook weitergeleitet werden, da das Unternehmen ohnehin den unrühmlichen Ruf einer Datenkrake genießt. Mark Zuckerberg und sein Team verkündeten daraufhin schnell, dass Facebook und WhatsApp zwei eigenständige Dienste bleiben werden und ein Austausch von Benutzerdaten somit nicht erfolgen würde. Spätestens seit Anfang 2021 ist jedoch klar, dass diese Aussage nicht mehr der Wahrheit entspricht – denn seit dem 15. Mai sind die früheren Befürchtungen der WhatsApp -User wahr geworden.
Neue Nutzungsbedingungen: WhatsApp kommt verärgerten Nutzern entgegen
Schon Anfang des Jahres wurden Nutzer von WhatsApp dazu aufgefordert, den neuen Nutzungsbedingungen sowie einer überarbeiteten Datenschutzrichtlinie zuzustimmen, die Frist für diesen Schritt wurde auf den 8. Februar datiert. User, die den neuen Nutzungsbedingungen nicht zustimmen, sollten ab dem genannten Datum mit massiven Einschränkungen rechnen – wie etwa einem fehlenden Zugriff auf die Chatliste. Allerdings haben die Verantwortlichen hinter diesem Plan nicht mit dem massiven Protest der WhatsApp-User gerechnet, die dem Messengerdienst daraufhin in Scharen den Rücken kehrten und ihrem Frust darüber in den Sozialen Netzwerken Luft machten. WhatsApp verschob infolgedessen zuerst die Einführung der neuen Nutzungsbedingungen auf den 15. Mai.
Mittlerweile hat WhatsApp noch einen weiteren Schritt rückwärts eingelegt: Zwar sind die neuen Nutzungsbedingungen wie angekündigt am 15. Mai in Kraft getreten, allerdings soll es nun doch keine Einschränkungen geben, sollten Nutzer dem Update nicht zustimmen. So wolle man „die Funktionalität auf unbestimmte Zeit nicht einschränken“ – ein Satz, der aber dennoch Spielraum für etwaige Anpassungen in der Zukunft lässt. Nutzer, die den neuen Bedingungen bisher noch nicht zugestimmt haben, sollen in Zukunft immer mal wieder an das Update erinnert werden. Zudem möchte man Nutzern, die zum ersten Mal eine der neu eingeführten Funktionen nutzen wollen, erneut die Möglichkeit bieten, dem Update zuzustimmen – das betrifft in erster Linie die Kommunikationsmöglichkeit mit Unternehmen über den Messenger.
Kritiker bemängeln Nutzungsbedingungen von WhatsApp nicht erst seit dem neuen Update
Die Übernahme von WhatsApp durch Facebook wird bereits seit geraumer Zeit kritisch betrachtet: Nutzer, die über den Messenger Bilder und Texte verschicken, übertragen die dazugehörigen Rechte automatisch an das Unternehmen, und ermöglichen diesem laut den hauseigenen AGB zudem eine „weltweite und gebührenfreie Nutzung, Reproduktion und Verbreitung“ derselbigen. Ferner können sämtliche Inhalte auch jederzeit an andere Unternehmen weitergegeben und sogar auf anderen Plattformen veröffentlicht werden, ohne dass der Nutzer hierfür um Erlaubnis gebeten wird.
Auf welche Änderungen müssen sich WhatsApp-Nutzer jetzt einstellen?
Wirklich viel ändert sich durch die neuen Nutzungsbedingungen bei WhatsApp nicht, denn die versendeten Inhalte waren bislang ohnehin schon gläsern wie ein Schaufenster. Neu ist allerdings, dass WhatsApp die Daten seiner Nutzer fortan auch direkt mit Facebook sowie mit Partnerunternehmen von Facebook teilen möchte. Dies betrifft unter anderem die Telefonnummer, den Mobilfunkanbieter, das verwendete Smartphone-Modell und das Betriebssystem, aber auch die aktuellen Standortinformationen und sogar die im Telefonbuch abgespeicherten Kontakte.
Facebook möchte diese Informationen nutzen, um den Nutzern auf diese Weise personalisierte Werbung einzublenden. Private Nachrichten, die zwischen Freunden und Familienangehörigen verschickt werden, sollen jedoch nach wie vor absolut unberührt bleiben – zumindest, wenn man der offiziellen Aussage des Unternehmens Glauben schenken darf.